Über uns

Kompetenzzentrum Krisen-Dialog-Zukunft

Unser Kompetenzzentrum blickt im Jahr 2025 auf eine insgesamt zehnjährige Wirkungsgeschichte zurück. Das Projekt zielt darauf ab, den gesellschaftlichen Zusammenhalt gerade in Zeiten von Krisen, Umbrüchen und heftigen Konflikten zu stärken.

2014/15

Gesellschaftlicher Zusammenhalt

unter Druck

Die Dringlichkeit der Frage, sich mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt zu beschäftigen, wurde uns spätestens ab 2014/15 deutlich, als im Zuge der europäischen Flüchtlingsbewegung etwa eine Million Menschen neu in unserem Land ankamen. Während sich ein Teil der Gesellschaft anpackend der Herausforderung stellte, die geflüchteten Menschen aufzunehmen, Freundschaften und Beziehungen aufzubauen und ihnen hier Lebenschancen zu ermöglichen, kam es in anderen Teilen der Gesellschaft rasch zu lautstarken Protesten gegen den Zuzug von Asylsuchenden. In Dresden wurde Pegida zum Sprachrohr der wütenden Bürgerbewegung, aus der später die extrem rechte AfD mündete. Die sächsischen Kommunen zeigten sich angesichts der Wucht dieser Entwicklungen überfordert. Wie sollten kommunale Verantwortungstragende sinnvoll mit der gespalteten Bürgerschaft kommunizieren?

2015

Gründung von

„Kommune im Dialog“

Drei Partner –wir, die Aktion Zivilcourage e. V., die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung und der Lehrstuhl für politische Systeme und Systemvergleich der TU Dresden – schlossen sich 2015 lose zusammen, um mit „Kommune im Dialog“ und ab 2016/17 auch mit der „Initiative gesprächsbereit“ Unterstützungsangebote für Kommunen zu schaffen. Wie die Feuerwehr wurden wir in akuten Krisensituationen von kommunalen Verantwortungstragenden sowie zivilgesellschaftlich Engagierten in die Gemeinden gerufen, um die gesellschaftlichen Brände zu löschen. Wie haben wir das gemacht? Durch Dialog!

2018–2021

Entwicklung von

„Krisen-Dialog-Zukunft“

Aus dem losen Verbund der Moderator:innen entstand dann 2018 ein Forschungsprojekt des BMBF, welches erstmals den Titel „Krisen-Dialog-Zukunft“ trug und unter Leitung der TU Dresden im Verbund mit der Aktion Zivilcourage e. V., der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung sowie der FH Münster umgesetzt wurde. 2018–2021 wurden die theoretischen Grundlagen der Beratungsarbeit konsolidiert, die Moderationsschulung in Sachsen ins Leben gerufen und eine Vielzahl an Formaten evaluiert und weiterentwickelt. Aufgrund der Corona-Pandemie ergänzten wir das Angebot um innovative digitale Gesprächsformate und Online-Moderation.

2021–2024

Ausbau des

„Kompetenzzentrum

Krisen-Dialog-Zukunft“

2021–2024 entwickelte sich das Vorhaben mit Unterstützung der Robert-Bosch-Stiftung zu einem deutschlandweiten Vorhaben weiter und trägt seither den Namen „Kompetenzzentrum Krisen-Dialog-Zukunft“. Schwerpunkt unserer Arbeit blieb zunächst zwar weiterhin Sachsen, aber mit manchen Angeboten wirkten wir bereits deutschlandweit. Projektträger waren nun die TU Dresden und die Aktion Zivilcourage e. V., die Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung bliebt jedoch weiterhin eng. Die Praxisanteile nahmen sukzessive zu und präventive Formate und Bürgerbeteiligung wurden neben den Krisen-Dialogen stärker in den Fokus gerückt. Auch unsere Ansätze der Beratung für Verantwortungstragende konnten weiter professionalisiert und standardisiert werden. Im Projekt „Gemeinsam stark für Demokratie“ wurden im Landkreis Sächsische Schweiz–Osterzgebirge mit „Stammtischen für kommunale Verantwortungstragende“ informelle Vernetzungs- und Austauschformate im geschützten Rahmen für Bürgermeister:innen etabliert und seit 2023 auf andere Landkreise ausgeweitet. Mit dem Ziel einer regelmäßigen und vertrauensvollen Beratung können Bürgermeister:innen hier in vielfältigen Themenbereichen unterstützt werden. Zentral ist hierbei eine überparteiliche und vorurteilsfreie Zusammenarbeit, die im Falle einer kommunalen Krisensituation eine verlässliche Kooperation garantiert.

ab 2022

„Kommunale Schutzkonzepte“ im Projekt „Zivilgesellschaft stärken und schützen“

Über die Zeit wurde jedoch deutlich, dass kommunale Akteure nicht nur von eskalationsbedrohten Konflikten betroffen sind, sondern auch Anfeindungen und Bedrohungen gegen demokratisch Engagierte immer weiter zunehmen. Ende 2021 startete daher „Zivilgesellschaft stärken und schützen“ als bundesweites Projekt der Aktion Zivilcourage e. V. im Auftrag des BMFSFJ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ In enger Prozessbegleitung von zehn Kommunen und Landkreisen in ganz Deutschland wurden über drei Jahre kommunale Schutzkonzepte für Bedrohungslagen entwickelt. Hierbei war uns besonders eine vertrauensvolle Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen der Zivilgesellschaft und staatlichen Stellen wichtig.

 

2021–2024

Stärkung der Moderationsarbeit

in Sachsen

Ende 2021 entschied sich das Demokratie-Zentrum des Freistaat Sachsens, die Aktion Zivilcourage e. V. ebenfalls auf drei Jahre zu fördern, uns die Moderation des „Kommunaldialogs“ der Bürgermeister:innen und Landräte mit dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales zu übertragen sowie die Moderationsausbildungen in Sachsen über weitere drei Jahre fortzuführen und somit unseren Moderationspool weiter auszubauen.

Mit „JuDiO – Junger Dialog in Ostdeutschland“, einem Innovationsprojekt des BMFSFJ, ergänzten wir zudem über zwei Jahre ein Angebot zur Moderation und Moderationsausbildung speziell für junger Menschen zwischen 18 und 27 Jahren.

Spätestens damit entwickelte sich das Kompetenzzentrum zu einer eigenen Struktur innerhalb der Aktion Zivilcourage e. V., die mehrere sich gegenseitig ergänzende Projekte mit Angeboten für Kommunen unter einem Dach vereinigte.

2024

Start von „DiAS – Dialog stärken“

Seit Beginn 2024 arbeitet unser neues Flaggschiff-Projekt „DIAS – Dialog stärken, mitreden, mitwirken“, das durch die Stiftung Mercator finanziert wird, daran, unseren Moderationspool auf alle ostdeutschen Bundesländer auszuweiten, gesellschaftliche Teilhabe für Bürger:innen über Dialogformate zu fördern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt weiter zu stärken. Hierzu berät das Projektteam Kommunen und zivilgesellschaftliche Akteure, plant, moderiert und evaluiert innovative Formate und systematisiert unser Wissen weiter, speziell unter der Bearbeitung der Besonderheiten ostdeutscher politischer Kultur.

2025

Beteiligung am KV

„Demokratischen

Konfliktbearbeitung“

2025 wurde die Aktion Zivilcourage e. V. dank ihrer ausgewiesenen Expertise zudem Projektpartner der neugegründeten bundeszentralen Infrastruktur „ Kooperationsverbund Demokratische Konfliktbearbeitung“ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ Gemeinsam mit sieben Partnerorganisationen sind wir nun über acht Jahre hinweg für die deutschlandweite Vernetzung der Akteure, für fachliche Weiterentwicklung, Qualitätsentwicklung, Interessenvertretung und Wissenstransfer in diesem Arbeitsfeld zuständig.

Gemeinsam für Dialog und Zusammenhalt

Wir sind überzeugt, dass nur durch offene Kommunikation, innovative Formate und eine enge Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Kommunen und staatlichen Akteuren die komplexen Herausforderungen unserer Zeit bewältigt werden können. Mit unserem stetig wachsenden Netzwerk, unserer fundierten Expertise und einem leidenschaftlichen Team sind wir bereit, auch die nächsten Jahre mit Tatkraft und Zuversicht zu gestalten.

Unsere Vision bleibt klar

… eine Gesellschaft, die trotz aller Unterschiede im Dialog bleibt, in der Konflikte konstruktiv gelöst werden und demokratische Werte als Grundlage für ein friedliches Miteinander gestärkt werden. Gemeinsam mit unseren Partner:innen, Unterstützer:innen und den vielen engagierten Menschen vor Ort freuen wir uns darauf, weiterhin Brücken zu bauen und Räume für Verständigung zu schaffen.

Die Aktion Zivilcourage e. V. – Trägerverein des Kompetenzzentrums Krisen-Dialog-Zukunft

Die Aktion Zivilcourage e. V. in Pirna steht seit 1998 für die Förderung von Demokratie, Zivilcourage und gesellschaftlichem Engagement. Als parteiunabhängiger Verein stärkt sie demokratische Werte und ermutigt Menschen, Verantwortung für ein respektvolles und offenes Miteinander zu übernehmen.

Der Verein richtet sich an eine breite Zielgruppe: Kinder, Jugendliche, Erwachsene, pädagogische Einrichtungen, Schulen, Kommunen und Engagierte profitieren von Bildungsangeboten, Workshops und Beratungen. Dabei schafft die Aktion Zivilcourage e. V. Räume für Dialog, Mitgestaltung und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Der Verein ist bundesweiter anerkannten Träger der politischen Bildungsarbeit und Partner der Bundeszentrale für politische Bildung, sachsenweit anerkannter Träger der freien Jugendhilfe nach § 75 SGB VIII i.V.m. §19 LJHG und vom Finanzamt Pirna als gemeinnützige Organisation anerkannt. Er ist im Vereinsregister unter VR20899 beim Amtsgericht Dresden registriert.

Getragen von einem engagierten Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen, arbeitet der Verein vor allem in ländlichen Räumen. Sein Ziel ist eine lebendige, widerstandsfähige Demokratie, in der jede und jeder aktiv mitgestalten kann.

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